Ich möchte heute über die Freimaurerei sprechen, die auch als die „Königliche Kunst“ bezeichnet wird. Doch lassen Sie uns die Vorhänge der Geheimnisse lüften und einen Blick auf diesen ethischen Bund freier Menschen werfen, der lange Zeit im Verborgenen agierte, aber heute mehr denn je den Wunsch hegt, wieder mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten.
Die Freimaurerei gründet sich auf der festen Überzeugung, dass kontinuierliche Selbstreflexion den Weg zur Selbsterkenntnis und zu einem menschlicheren Verhalten ebnet. In einer Welt, die oft von Hektik und Oberflächlichkeit geprägt ist, bietet die Freimaurerei eine Entschleunigung und das unter Gleichgesinnten.
Die Grundprinzipien der Freimaurerei sind keine leeren Worte. Sie sind der Kompass, der die Freimaurer und Freimaurerinnen auf ihrem Weg zur geistigen Ritterschaft führt. Diese Werte leiten sich sowohl von der Tradition der mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften als auch von der der Tempelritter ab. Das ist eine Besonderheit der Strikten Observanz der Templer.
Durch die Symbole der Freimaurerei, wie das Winkelmaß, den Zirkel und die Bibel, werden diese Werte fassbar und identifizierbar. Sie sind der Schlüssel, der es den Mitgliedern ermöglicht, die Inhalte der Freimaurerei im Alltag umzusetzen.
Die Freimaurerei ist in verschiedene Grade unterteilt, die je nach System variieren. Die Grundgrade ist bei allen Systemen: Lehrling, Geselle und Meister. Sie symbolisieren den Weg der persönlichen Weiterentwicklung. Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken. In der Strikten Observanz der Templer beispielsweise gibt es insgesamt sieben Grade, die tiefere Einblicke in die Rituale der Freimaurerei bieten.
Der Weg zur Aufnahme in die Freimaurerei erfordert einen positiven Leumund, die Volljährigkeit und vor allem die Identifikation mit den Werten der Freimaurerei. Interessierte werden oft auf Empfehlung aufgenommen und müssen die Gelegenheit nutzen, Logen und ihre Mitglieder bei Gästeabenden näher kennenzulernen. Die Aufnahme selbst erfolgt durch geheime, aber demokratische Abstimmung der Brüder und Schwestern; ein Prozess namens Kugelung oder Ballotage, der so alt ist wie die Freimaurerei selbst.
Trotz der Geheimnisse und Rituale, die die Freimaurerei umgeben, legen die Mitglieder großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. Die Freimaurerei hat den Wunsch, Berührungsängste zu mildern und Schnittmengen zu schaffen. Sie strebt danach, mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten und die Botschaft der Brüderlichkeit unter allen Menschen zu verbreiten. Denn am Ende des Tages geht es darum, eine bessere Welt für uns alle zu schaffen.